Der Kryptowährungsmarkt zeigt starke Volatilität, doch Experten warnen vor einer drohenden Liquiditätskrise. Laut Analyst Doctor Profit könnten wir uns am Rande eines großen Markteinbruchs befinden. Beobachten Sie genau, wie sich die Situation entwickelt.
Das größte Missverständnis betrifft die Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme bedeutet das angekündigte Ende der quantitativen Straffung (QT) zum 1. Dezember 2025 nicht den Beginn einer quantitativen Lockerung (QE) oder eines „Gelddruckens“. Bis zu diesem Datum entzieht die Fed dem System weiterhin Liquidität. Historisch betrachtet erfolgt QE erst nach einer nachgewiesenen Liquiditätskrise, wie 2008 oder 2020.
Und die Anzeichen für diese Krise sind bereits da. Die massive Nutzung der „Standing Repo Facility“ (SRF) der Fed, die an einem einzigen Tag 50 Milliarden Dollar erreichte, ist ein Alarmsignal. Es handelt sich nicht um eine Liquiditätszufuhr, sondern um Notfallkredite von Tag zu Tag, die Banken zu nutzen gezwungen sind, weil der private Markt ausgetrocknet ist. Doctor Profit erklärt:
„Der Grund, warum Banken die SRF anstelle des gewöhnlichen Repo-Marktes genutzt haben, ist, dass die Liquidität am privaten Repo-Markt versiegt ist. […] Der Anstieg der SRF-Nutzung bestätigt, dass sich das System zusammenzieht.“
Mit anderen Worten: Der globale Finanzmotor beginnt zu stottern, und Kryptowährungen als Hochrisiko-Assets sind die ersten, die die Konsequenzen zu spüren bekommen.
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In diesem Kontext makroökonomischer Unsicherheit zeichnet sich eine interessante Dichotomie ab. Während die Aktienmärkte, insbesondere in den USA, weiterhin performen, kämpfen Bitcoin und der Rest des Krypto-Marktes darum, eine Unterstützung zu finden. Diese Divergenz erklärt sich durch eine klare Arbitrage seitens institutioneller Anleger.
Angesichts einer Liquidität, die knapper wird, und hoher Zinssätze bevorzugen Investoren die Assets, die sie als sicherste und kurzfristig rentabelste erachten. Aktien großer Unternehmen, gestützt durch solide Bilanzen und vorhersagbare Cashflows, erscheinen als attraktiverer Zufluchtsort als Bitcoin, dessen Volatilität durch den Liquiditätsmangel verstärkt wird.
Der Krypto-Markt ist daher doppelt benachteiligt: Er leidet voll unter der Kontraktion der globalen Liquidität und unter dem Vergleich mit resilienteren Aktienmärkten. Solange diese Liquiditätskrise nicht gelöst wird – wahrscheinlich durch eine massive Intervention der Fed in Form von QE, die noch nicht auf der Agenda steht – drohen dem Krypto-Markt noch dunklere Tage.
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Charles Ledoux ist ein Experte für Bitcoin und neue Blockchain-Technologien. Er hat sein Studium an der Crypto Academy abgeschlossen und ist seit über einem Jahr auch als Bitcoin-Miner aktiv. Er hat zahlreiche Masterclasses verfasst, um Neueinsteiger in der Branche zu schulen, und mehr als 2000 Artikel geschrieben. Nun möchte er seine Leidenschaft für Krypto durch seine Artikel für InvestX weitergeben.
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