Jerome Powell kündigte das bevorstehende Ende der quantitativen Straffung der Fed an und warnte den Kongress gleichzeitig vor der Zentralbankautonomie bei Zinssätzen. Währenddessen steigt Gold auf 4.200 Dollar, und Bitcoin verfolgt diese Entwicklung genau.
Der Präsident der Federal Reserve (Fed) Jerome Powell hat offiziell bestätigt, dass das Programm der quantitativen Straffung (Quantitative Tightening oder QT) in den kommenden Monaten zu Ende gehen wird. Das vor drei Jahren gestartete Programm sollte die kolossale Bilanz von 6.600 Milliarden Dollar der Fed reduzieren und zielte darauf ab, schrittweise Liquidität aus dem Finanzsystem zu entziehen, nachdem jahrelang massiv Kapital injiziert worden war.
Die Nachricht kommt in einem besonders angespannten Marktumfeld. Gold hat gerade einen neuen historischen Rekord von 4.200 Dollar je Unze erreicht und zeigt seit Jahresbeginn eine Performance von 59%. Dieser steile Anstieg traditioneller sicherer Anlagen spiegelt die wachsenden Sorgen der Investoren bezüglich der Stabilität des internationalen Währungssystems wider.
Powell hat bei seiner Erklärung kein Blatt vor den Mund genommen. Er hat den Kongress explizit vor jedem Versuch gewarnt, die Fähigkeit der Fed zur Zahlung von Zinsen auf Bankreserven abzuschaffen. Diese Befugnis stellt eines der wichtigsten geldpolitischen Instrumente seit der Krise von 2008 dar.
Ohne diese Fähigkeit würde die Fed ihren wichtigsten Hebel verlieren, um die Zinssätze in der Zielspanne zu halten. Die Zinssätze auf Reserven dienen als Untergrenze des Finanzsystems und ermöglichen es der Zentralbank, die Kreditkosten in der Wirtschaft effektiv zu kontrollieren. Eine Abschaffung dieses Instruments würde die Fed zwingen, massiv Vermögenswerte aus ihrer Bilanz zu verkaufen, um die Zinssätze zu beeinflussen – eine viel riskantere und unvorhersagbarere Strategie.
Diese Warnung erfolgt, während einige Kongressmitglieder die weitreichenden Befugnisse der Fed in Frage stellen. Die politische Debatte über die Unabhängigkeit der Zentralbanken intensiviert sich in einem Kontext anhaltender Inflation und budgetärer Spannungen.
Die Krypto-Märkte haben positiv auf die Ankündigung des QT-Endes reagiert. Historisch haben Phasen monetärer Lockerung stets Risikoassets begünstigt, einschließlich Kryptowährungen. Die Aussicht darauf, dass die Fed aufhört, Liquidität aus dem System zu entziehen, könnte ein günstigeres Umfeld für Bitcoin und Altcoins schaffen.
Der Chefvolkswirt von J.P. Morgan hat außerdem mehrere weitere Zinssenkungen in den kommenden Jahren prognostiziert. Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten, könnten wir eine schrittweise Rückkehr der Liquidität an den Märkten erleben. Bitcoin, das sich derzeit nach seinem jüngsten Rally in einer Konsolidierungszone bewegt, könnte von diesem geldpolitischen Paradigmenwechsel profitieren.
Dennoch bleiben Korrekturrisiken bestehen. Die Volatilität bleibt hoch und die politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen Fed und Kongress fügen eine zusätzliche Schicht der Unvorhersagbarkeit hinzu. Krypto-Trader müssen die Entwicklung der politischen Debatten in Washington genau verfolgen, da jede Infragestellung der Fed-Autonomie erhebliche Turbulenzen an den gesamten Finanzmärkten auslösen könnte.
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