Der Kursanstieg von Kaspa (KAS) in den letzten Wochen ist beeindruckend, jedoch gibt es Bedenken zur Nachhaltigkeit. On-Chain-Analysen zeigen, dass der Preisanstieg hauptsächlich durch Derivate-Produktaktivitäten angetrieben wird, nicht durch organisches Nutzerwachstum. Diese Dynamik wirft Fragen zur langfristigen Tragfähigkeit dieses Aufschwungs und einer möglichen scharfen Korrektur auf.
Die Marktdaten zeigen eine massive Zunahme des Volumens bei Derivaten auf Kaspa, mit einer deutlichen Dominanz von Positionen mit Hebelwirkung. Futures-Kontrakte und Perpetual-Positionen auf KAS verzeichneten innerhalb weniger Wochen ein Wachstum von mehreren hundert Prozent. Diese Explosion des Derivatevolumens geht jedoch mit einer besorgniserregenden Stagnation der grundlegenden On-Chain-Metriken einher.
Die Anzahl der täglich aktiven Adressen im Kaspa-Netzwerk verzeichnete keinen proportionalen Anstieg zur Preisentwicklung. Diese Divergenz stellt ein wichtiges Warnsignal für technische Analysten dar. Wenn sich die Price Action von der tatsächlichen Aktivität auf der Blockchain abkoppelt, deutet dies in der Regel auf eine künstliche Bewertung hin, die eher durch Spekulation als durch organische Nachfrage angetrieben wird.
Das Open Interest auf den zentralisierten Börsenplattformen hat historische Höchststände erreicht und liegt deutlich über den Durchschnittswerten der vorherigen Bullenmärkte von KAS. Diese Konzentration von Positionen mit Hebelwirkung schafft mechanisch ein Risiko von kaskadenartigen Liquidationen, falls der Markt kippt. Erfahrene Trader erkennen dieses Muster als häufigen Vorläufer heftiger Korrekturen.
Die technische Analyse von KAS offenbart mehrere Indikatoren im Bereich extremer Überkauftheit. Der RSI (Relative Strength Index) auf den Tages- und Wochencharts übersteigt die 70-Punkte-Marke, was auf einen langfristig nicht tragbaren Kaufdruck hindeutet. Die Bollinger-Bänder zeigen ebenfalls eine maximale Ausdehnung, typisch für Phasen übermäßiger Volatilität, die oft einer Umkehr vorausgehen.
Die Funding Rate bei Perpetual-Kontrakten bleibt seit mehreren Tagen ungewöhnlich hoch. Dieses Phänomen zeigt, dass Trader erhebliche Prämien zahlen, um ihre Long-Positionen aufrechtzuerhalten, was auf eine übermäßig optimistische Marktstimmung hinweist. Historisch gesehen gehen derart hohe Funding Rates regelmäßig bedeutenden Korrekturbewegungen voraus.
Die kritischen Unterstützungsniveaus liegen derzeit etwa 25% unter dem aktuellen Preis. Eine Korrektur in Richtung dieser früheren Akkumulationszonen erscheint angesichts der fragilen technischen Struktur zunehmend wahrscheinlich. Die Liquiditätszonen unter dem aktuellen Markt ziehen den Preis natürlicherweise an, wenn gehebelte Positionen beginnen, sich aufzulösen.
Dennoch hat der CVD bereits eine bullische Divergenz angezeigt, was darauf hindeutet, dass die Mehrheit der Verkäufer den Markt bereits verlassen hat.
Mit anderen Worten befindet sich Kaspa zwischen zwei Feuern. Auf der einen Seite ein riskanter und volatiler Markt, verstärkt durch einen schwächelnden Bitcoin und exzessive Hebelwirkung, und gleichzeitig ein Chart, der eine bedeutende Erholungschance signalisiert.
Der Kryptomarkt insgesamt durchläuft eine Phase der Unsicherheit aufgrund der globalen makroökonomischen Bedingungen. Bitcoin und Ethereum zeigen Anzeichen einer Konsolidierung nach ihren jüngsten Anstiegen, was die Risikobereitschaft bei Altcoins wie Kaspa reduziert. Die historische Korrelation zwischen KAS und den großen Marktteilnehmern lässt vermuten, dass eine allgemeine Schwäche einen verstärkten Verkaufsdruck auf Kryptowährungen mit kleinerer Marktkapitalisierung auslösen könnte.
Das Fehlen unmittelbarer fundamentaler Katalysatoren für das Kaspa-Projekt verstärkt die Diagnose einer rein spekulativen Rallye. Es wurden in letzter Zeit weder bedeutende technische Updates noch strategische Partnerschaften angekündigt, die eine substanzielle Neubewertung des Tokens rechtfertigen würden. Diese Situation macht den Preis besonders anfällig für einen Stimmungswechsel am Markt.
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Charles Ledoux ist ein Experte für Bitcoin und neue Blockchain-Technologien. Er hat sein Studium an der Crypto Academy abgeschlossen und ist seit über einem Jahr auch als Bitcoin-Miner aktiv. Er hat zahlreiche Masterclasses verfasst, um Neueinsteiger in der Branche zu schulen, und mehr als 2000 Artikel geschrieben. Nun möchte er seine Leidenschaft für Krypto durch seine Artikel für InvestX weitergeben.
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