Nach 43 Tagen historischer Regierungsstilllegung hat der US-Kongress die Wiedereröffnung bundesstaatlicher Stellen beschlossen. Für die Krypto-Branche steht die Wiederbelebung der SEC-, CFTC- und IRS-Aktivitäten kurz bevor. Die Federal Reserve hingegen kämpft im Dunkeln, ohne wichtige wirtschaftliche Daten für ihre Geldpolitik.
Der 12. November 2025 wird als das Datum in die Geschichte eingehen, an dem die Krise nach einem beispiellosen Shutdown beendet wurde. Das Repräsentantenhaus stimmte zunächst dem Finanzierungsgesetzentwurf zu, gefolgt vom Senat mit einer Abstimmung von 60 zu 40 Stimmen. Der Gesetzentwurf wartet nun auf die Unterzeichnung von Präsident Trump, um in Kraft zu treten. Diese Verwaltungsschließung lähmte Millionen von Bundesangestellten, störte öffentliche Verträge, setzte Nahrungsmittelhilfe aus und führte zu Tausenden von Flugstreichungen im ganzen Land.
Für die traditionellen Finanzmärkte und die Kryptomärkte reichen die Auswirkungen weit über die administrativen Störungen hinaus. Die Federal Reserve befindet sich in einer beispiellosen Situation: Ohne die normalerweise von Regierungsbehörden gesammelten Wirtschaftsdaten navigiert sie im Blindflug, während die Erwartungen an die Geldpolitik schwer auf der Volatilität digitaler Assets lasten.
Die Wiederaufnahme der Aktivitäten bei der Securities and Exchange Commission (SEC) und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) stellt das am meisten erwartete Signal für die Krypto-Industrie dar. 43 Tage lang waren die Genehmigungsverfahren für Bitcoin-Spot-ETFs und Ethereum-ETFs eingefroren, Compliance-Anträge blieben in der Schwebe und Antworten auf regulatorische Klarstellungsanfragen wurden pausiert.
Die Anhäufung wartender Anträge könnte zunächst einen Engpass schaffen, eröffnet aber auch die Möglichkeit einer Welle von Gruppengenehmigungen in den kommenden Wochen. ETF-Anbieter, die ihre Anträge vor dem Shutdown eingereicht haben, hoffen nun auf eine Beschleunigung des Zeitplans. Der Internal Revenue Service (IRS) und das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) werden ebenfalls ihre Arbeit an der Ausarbeitung von Regeln und der Anwendung spezifischer Steuergesetze für digitale Assets wieder aufnehmen.
Der Senatsausschuss für Landwirtschaft hat kürzlich einen Gesetzentwurf vorangetrieben, der es der CFTC ermöglicht, die Spot-Märkte für Kryptowährungen zu überwachen – eine bisher umstrittene Befugnis. Das GENIUS Act, das darauf abzielt, den regulatorischen Rahmen für Stablecoins zu klären, soll ebenfalls seinen legislativen Weg fortsetzen. Die Bestätigungsanhörung des neuen CFTC-Leiters, die während des Shutdowns verschoben wurde, ist für die nächsten Wochen geplant.
Das Fehlen zuverlässiger Wirtschaftsdaten bringt die Fed in eine heikle Lage. Beschäftigungs-, Inflations- und Wachstumsindikatoren wurden während des Shutdowns nicht veröffentlicht, was ein Informationsvakuum schafft, während die Märkte versuchen, die nächsten Zinsentscheidungen zu antizipieren. Bitcoin hat historisch mit hoher Sensibilität auf geldpolitische Wendepunkte reagiert, und diese anhaltende Unsicherheit befeuert die Volatilität an wichtigen technischen Unterstützungslinien.
Der Krypto-Markt bewegt sich nun in einem Umfeld mit reduzierter makroökonomischer Sichtbarkeit, während die regulatorische Erholung zu günstigen oder restriktiven Ankündigungen führen könnte, je nach der eingeschlagenen politischen Richtung. Die Handelsvolumina zeigten eine Konsolidierung während des Shutdowns, was die Zurückhaltung institutioneller Investoren angesichts mangelnder Klarheit widerspiegelt.
Unternehmer aus dem Fintech- und Krypto-Sektor, die auf Bundesverträge oder vom OCC überwachte Bankgenehmigungen angewiesen sind, können ihre Gespräche wieder aufnehmen. Allerdings gibt es keine Garantie, dass in den kommenden Monaten kein neuer Shutdown eintritt, sollte der Kongress keine dauerhafte Haushaltsvereinbarung erzielen.
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