Der Krypto-ETF-Markt erlebt einen Wandel. Neue XRP-Spotfonds in den USA haben in weniger als zehn Tagen 587 Millionen US-Dollar an Nettozuflüssen verzeichnet, welche die 568 Millionen von Solana in einem Monat übertreffen. Dies signalisiert einen institutionellen Rüstungswettlauf, der die Altcoin-Hierarchie neu definiert. Eine Analyse mit potenziellen Auswirkungen auf die zukünftige Krypto-Kapitalallokation.
Die Geschwindigkeit der Kapitalakkumulation bei den ETFs auf XRP basiert auf einer aggressiven Strategie zur Kostensenkung. Franklin Templeton hat mit seinem XRPZ-Fonds ein starkes Zeichen gesetzt und Verwaltungsgebühren von 0,19 % angekündigt, die für die ersten fünf Milliarden Dollar an Vermögenswerten bis Mai 2026 vollständig entfallen. Für Portfoliomanager und institutionelle Berater entspricht diese Struktur einem kostenlosen Carry Trade für sechs Monate, der jegliche Reibungsverluste durch Gebühren eliminiert.
Grayscale verfolgt dieselbe Logik mit seinem GXRP und verzichtet drei Monate lang auf seine Standardgebühren. Diese massive Subventionierung durch die Emittenten hat einen Fluss institutioneller Gelder freigesetzt, der genau auf diese Bedingungen gewartet hatte. Der 24. November illustriert dies perfekt: Der Einstieg dieser beiden Giganten löste einen Kapitalzufluss von 164 Millionen Dollar in einer einzigen Sitzung aus, was nahezu 30 % des seit der Einführung kumulierten Gesamtvolumens entspricht.
Die ETFs auf Solana bieten ebenfalls Befreiungen an, insbesondere der BSOL von Bitwise, aber das Ausmaß der Obergrenze von Franklin schafft einen Skaleneffekt ohne Vergleich. Diese unterschiedliche Gebührenstruktur verwandelt XRP in das bevorzugte Vehikel für taktische Allokationen, während Solana in Musterportfolios eher eine spekulative Position bleibt.
Die fundamentale Divergenz zwischen den beiden Assets liegt in ihrer Beziehung zwischen Kapitalfluss und Preis. Die 568 Millionen Dollar Zuflüsse in die Solana-ETFs erfolgten während einer Korrektur von 30 % seit den jüngsten Höchstständen. Diese Zuflüsse haben den Verkaufsdruck abgefedert, ohne den Abwärtstrend umzukehren, wodurch der SOL-ETF zum defensiven Akkumulationsinstrument für institutionelle Anleger wurde, die einen Einstiegspunkt während der Korrektur suchen.
XRP schlägt einen entgegengesetzten Weg ein. Nach einem Rückgang von 17 % über 30 Tage ist der Token nach dem Rekordtag vom 24. November um 10 % gestiegen und hat die psychologische Schwelle von 2 Dollar überschritten, bevor er 2,27 Dollar erreichte. Diese Zone stellt historisch eine massive Angebotsobergrenze dar, bei der langfristige Inhaber ihre Positionen realisieren, um die seit Anfang 2025 aufgelaufenen Verluste auszugleichen.
Die On-Chain-Daten von Glassnode bestätigen, dass dieser Widerstand in früheren Zyklen als Verkaufswand fungierte. Heute schafft der tägliche Zufluss von 40 bis 100 Millionen Dollar über ETFs eine preisunempfindliche Nachfrage, die in der Lage ist, dieses vererbte Angebot zu absorbieren. Im Gegensatz zu Solana, wo die Zuflüsse gegen die Schwerkraft des Marktes ankämpfen, funktionieren die XRP-ETFs wie ein Rammbock und verwandeln eine Distributionszone in einen Boden für institutionelle Akkumulation.
Das aktuelle Tempo bringt XRP auf eine Entwicklung, die für einen Altcoin außerhalb von Bitcoin und Ethereum nie beobachtet wurde. Wenn sich der Trend nach der anfänglichen Euphorie bei etwa 40 bis 60 Millionen Dollar täglichen Zuflüssen normalisiert, könnte der ETF-Komplex bis Jahresende ein verwaltetes Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar erreichen.
Das bullische Szenario wird noch glaubwürdiger, wenn es Franklin Templeton gelingt, registrierte Anlageberater massiv zu überzeugen. Diese Akteure verwalten Billionen von Dollar und bevorzugen gebührenfreie Strukturen für Steueroptimierung und taktische Rotation. Wenn dieses Segment vollständig aktiviert wird, wird die Marke von 2 Milliarden Dollar verwaltetem Vermögen vor Jahresende 2025 vorstellbar.
Diese Performance verwandelt XRP in eine Referenz für institutionelle Altcoin-Allokationen. Die Adoptionsgeschwindigkeit übertrifft sogar die bei der Einführung der ersten Spot-Ethereum-ETFs beobachtete und deutet auf einen strukturellen Appetit für Krypto-Exposures jenseits des BTC-ETH-Duopols hin. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich dieses Momentum dauerhaft etabliert oder ob die Sättigung näher rückt.
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Charles Ledoux ist ein Experte für Bitcoin und neue Blockchain-Technologien. Er hat sein Studium an der Crypto Academy abgeschlossen und ist seit über einem Jahr auch als Bitcoin-Miner aktiv. Er hat zahlreiche Masterclasses verfasst, um Neueinsteiger in der Branche zu schulen, und mehr als 2000 Artikel geschrieben. Nun möchte er seine Leidenschaft für Krypto durch seine Artikel für InvestX weitergeben.
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