Während Binance mit Ausfällen und einer Kontroverse über Listing-Gebühren kämpft, zeigt Hyperliquid, dass Dezentralisierung nicht mehr nur eine Alternative, sondern eine echte Bedrohung für zentralisierte Börsen ist. Mit 10 Milliarden Dollar Liquidationen am 10. Oktober glänzt Hyperliquid. Ist On-Chain-Transparenz der neue Vertrauensstandard im Krypto-Ökosystem?
Der 10. Oktober markierte den größten Stresstest für den Kryptosektor seit dem Kollaps von FTX. Von den 19 Milliarden Dollar an Liquidationen, die während dieses Black Friday der Kryptowährungen verzeichnet wurden, verarbeitete Hyperliquid über 10 Milliarden ohne eine einzige Sekunde Ausfallzeit. Eine 100%ige Verfügbarkeit, die in krassem Gegensatz zu den wiederholten Ausfällen von Binance steht und die zentralisierte Börse zwang, betroffene Nutzer zu entschädigen.
Matt Hougan, CIO von Bitwise, betonte, dass DeFi-Protokolle wie Hyperliquid, Uniswap und Aave während der gesamten Crash-Dauer operativ blieben. Diese technische Widerstandsfähigkeit ist nicht von ungefähr: Sie beweist, dass dezentrale Infrastruktur extreme Volatilität ohne Single Points of Failure bewältigen kann. Während gehebelte Trader ihre Positionen um Milliarden liquidierten, blieb die Marktintegrität auf der DeFi-Seite erhalten.
| Plattform | Volumen September 2025 | Marktkapitalisierung |
|---|---|---|
| Hyperliquid | ≈ 200 Mrd. $ | ≈ 13,2 Mrd. $ |
| Aster | ≈ 20 Mrd. $ | ≈ 2,5 Mrd. $ |
| dYdX | ≈ 7 Mrd. $ monatlich | 1,5 T$ kumulativ |
Daten von DeFiLlama zeigen einen Grundtrend: Der Marktanteil von Perp-DEX stieg von weniger als 10% in 2023 auf 26% Anfang 2025. Hyperliquid repräsentiert mittlerweile etwa 200 Milliarden Dollar monatliches Volumen im September 2025, mit einer Marktkapitalisierung von 13,2 Milliarden. Die Plattform erfasste laut VanEck im Juli 35% der Blockchain-Gebührenerlöse, ein beeindruckendes Effizienzverhältnis gegenüber den zentralisierten Giganten.
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Die Kontroverse brach aus, als der CEO von Limitless Labs öffentlich Binance beschuldigte, 9% des gesamten Token-Angebots plus Einlagen von mehreren Millionen Dollar für das Listing neuer Projekte zu verlangen. Binance bestritt diese Vorwürfe und verwies auf rückzahlbare Einlagen und sein Alpha-Programm, aber der Schaden war bereits angerichtet. CZ selbst griff mit einer viral gegangenen Erklärung ein: „Wenn Ihnen die Gebühren nicht gefallen, bauen Sie Ihre eigene gebührenfreie Plattform.“
Hyperliquid ergriff die Gelegenheit, um seine Andersartigkeit zu demonstrieren. In seinem L1-Netzwerk gibt es keine Listing-Gebühren, keine Verkaufsabteilung zu überzeugen, keine Gatekeeper zu befriedigen. Das Spot-Deployment ist vollständig erlaubnisfrei: Jedes Projekt kann einen Token launchen, indem es einfach in HYPE bezahlt und bis zu 50% der auf seinen Trading-Paaren generierten Transaktionsgebühren erhält. Dieser permissionless Ansatz revolutioniert das extraktive Modell zentralisierter Börsen.
HIP-3 erweiterte diese Philosophie auf Perpetual-Märkte und ermöglichte es Entwicklern, Futures-Kontrakte auf beliebige Assets ohne zentrale Validierung zu erstellen. Circle fügte sogar nativen USDC zur Hyperliquid-Chain hinzu, während Eyenovia einen Validator und eine HYPE-Treasury startete. Diese institutionellen Integrationen zeugen von einer wachsenden Reife des Ökosystems.
Hyperliquids Wettbewerbsvorteil beruht nicht auf der Größe seiner Teams oder seinem Marketing-Budget. Zehn Ingenieure verwalten eine Infrastruktur, die mit Binances 7000 Mitarbeitern und 500 Millionen Dollar jährlichen Marketing-Ausgaben konkurriert. VanEck bezeichnet dieses Modell als „Profit ohne Marketing-Budget“, eine Machtposition, die kein zentralisierter Akteur reproduzieren kann, ohne seine eigenen Einnahmen zu kannibalisieren.
Diese Effizienz verwandelt jeden gesparten Dollar in direkten Wert für HYPE-Token-Inhaber und Liquiditätsbelohnungen für Market Maker. Die Daten zeigen, dass Hyperliquids Anteil am Binance-Volumen im August 2025 etwa 15% erreichte, bevor er sich stabilisierte. Dieses Verhältnis demonstriert ein wachsendes Interesse der Trader an On-Chain-Derivaten, besonders seit der Vertrauenskrise gegenüber CEX.
Grayscale prognostiziert, dass DEX den Long Tail von Assets dominieren werden, wo Transparenz und Community-Governance vor roher Liquiditätstiefe stehen. Max Shannon von Bitwise projiziert, dass dezentrale Perps zwischen 20 und 30 Billionen Dollar jährliches Volumen in fünf Jahren verarbeiten könnten, wenn sich regulatorische Rahmen angleichen. Er warnt jedoch, dass DEX mit 67 Milliarden täglich standardisierte Risikokontrolle und auditierte Versicherungsfonds benötigen.
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Charles Ledoux ist ein Experte für Bitcoin und neue Blockchain-Technologien. Er hat sein Studium an der Crypto Academy abgeschlossen und ist seit über einem Jahr auch als Bitcoin-Miner aktiv. Er hat zahlreiche Masterclasses verfasst, um Neueinsteiger in der Branche zu schulen, und mehr als 2000 Artikel geschrieben. Nun möchte er seine Leidenschaft für Krypto durch seine Artikel für InvestX weitergeben.
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